Computer besser verstehen

Die Gesellschaft sollte wieder vermehrt über die Tiefenstruktur der Computerei nachdenken, anstatt sich nur auf die Oberfläche zu konzentrieren. Der ausgewogene Diskurs über Chancen und Risiken des Computings sollte über den Schlagabtausch von Technologie-Evangelisten und Dystopisten hinausgehen.

Der Computer ist in der letzten Zeit zu einer Blackbox geworden, wie man aus unzähligen Artikeln und Texten entnehmen kann. Es scheint, dass kaum noch jemand den Begriff Motherboard kennt oder heute noch Platinen löten kann. Smartphones und Tablets können mittlerweile nur noch mit Spezialwerkzeug geöffnet werden.

Oberfläche und Interface werden daher immer wichtiger, während das Innenleben, die Tiefenstruktur der Computertechnik, uns immer weniger zu interessieren scheint: Rechenarchitektur, Programmierung oder digitale Vernetzung. Es wird von kritischen Computerwissenschaftlern gefordert, dass die Gesellschaft verstärkt über diese Themen reflektieren sollte, besonders in Zeiten von KI und ChatGBT.

Während diese von vielen als Wunderwerkzeug gesehen wird, warnen andere vor dem Verlust von Arbeitsplätzen. Auf beiden Seiten gibt es eine Übertreibungsrhetorik, mit Evangelisten und Dystopisten der Technik im allseits bekannten Schlagabtausch. Inwiefern kann ein ausbalancierter Diskurs über Chancen und Risiken der Computertechnik erfolgen, der über die gängigen Argumente hinausgeht, sodass Licht in die Blackbox gebracht werden kann?